Fenster
Energieeffizienz
Fenster sind essenziell für die Energieeffizienz eines Hauses. Ausgestattet mit effizienten Rahmenprofilen und hochdämmenden Wärmeschutzgläsern kann kaum Raumwärme nach außen entweichen. Schmale Rahmenprofile wirken optisch sehr elegant und ermöglichen die bessere Nutzung der kostenlos zur Verfügung stehenden Sonnenenergie.
u-Wert und g-Wert
Wichtigste Kenngröße bei der Auswahl neuer Fenster ist der U-Wert. Er gibt an, wie viel Energie nach draußen verloren geht – oder anders gesagt, wie gut ein Fenster die Wärme im Haus hält. Allgemein gilt: Je niedriger der U-Wert, desto besser. Laut Energieeinsparverordnung darf der U-Wert bei neu eingebauten Fenstern 1,3 W/(m²·K) nicht überschreiten.
Der g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) sagt aus, wie viel Energie durch das Glas ins Gebäudeinnere dringen kann. Als Energie wird dabei die Menge aus direkt durchgelassener Sonnenstrahlung und der Wärme, die vom Glas nach innen abgestrahlt wird, bezeichnet. Je niedriger der g-Wert, desto weniger Wärme gelangt ins Innere.
Passivhausfenster
Ein Passivhaus verbraucht pro Jahr und Quadratmeter Heizfläche höchstens 15 kWh Heizwärme. Das entspricht umgerechnet gerade einmal 1,5 Liter Heizöl. Im Vergleich zu einem Bestandsgebäude benötigt ein Passivhaus 90 % weniger Heizwärme; im Vergleich zu einem durchschnittlichen Neubau sind es 75 %. Die Fenster von Passivhäusern können sowohl aus Kunststoff, Holz, Aluminium oder einer Materialkombination gefertigt sein. Zu beachten ist nur, dass der U-Wert des Fensters unter 0,8 W/(m²·K) liegt. Nicht umsonst ist das Passivhaus der höchste Standard beim energieeffizienten Bauen.
Verglasung
Zweifach- oder Dreifachverglasung?
Werden die Fenster im Zuge einer Modernisierung oder Sanierung ausgetauscht, stellt sich im Vorfeld eine Frage: Auf die herkömmliche Zweifachverglasung setzen oder in eine Dreifachverglasung investieren? Der Unterschied liegt in der Energieeffizienz. Erfahren Sie mehr darüber, wie sich die Fenster zusammensetzen und welche U-Werte die Verglasungen aufweisen. Bei einer Sanierung sollten Fenster ausgewählt werden, die den Dämmverhältnissen des gesamten Hauses, also insbesondere auch der Außenwand, entsprechen.
Einbau neuer Fenster
Mit den richtigen Komponenten klappt's
Die neuen Fenster wurden geliefert, jetzt geht es daran, sie fachgerecht einzubauen. Ein Kernpunkt bei der Montage ist der Fugenbereich zwischen Fensterrahmen und umlaufendem Mauerwerk. Um einen dauerhaften, rissfreien Anschluss zu gewährleisten, werden Anputzdichtleisten eingesetzt. Die selbstklebenden Profile werden beidseitig umlaufend auf die Fensterzarge geklebt und anschließend in die Laibung eingeputzt – sowohl auf der Außen- als auch auf der Innenseite des Fensters. Die gelochten Einputzschenkel gewährleisten die hochfeste Putzverkrallung. Um einen luft- und schlagregendichten Anschluss herzustellen kommen zudem Dichtungsbänder und diffusionsoffene Folienbänder zum Einsatz.
Ist die ans Fenster anschließende Außenwand mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) gedämmt, hat der rissfreie Anschluss oberste Priorität. Spezielle Modelle von Anputzleisten besitzen an den gelochten Einputzschenkeln einen zusätzlichen Streifen Armierungsgewebe, der in die Armierungsschicht des WDVS integriert wird. Mit nur wenigen Arbeitsschritten wird die hochfeste, dauerhafte Einbindung des Putzes erzielt.
Materialien
Die Klassiker im Vergleich
Fenster müssen einiges an Witterung und Umwelteinflüssen aushalten, schließlich sind sie ihnen dauerhaft ausgesetzt. Auf Funktionssicherheit, Formstabilität, Wärme- und Schallschutzeigenschaften kommt es an. Gut, dass Kunststoff, Holz und Aluminium da richtig punkten können. Wir haben die bewährten Materialklassiker miteinander verglichen.
Kunststoff
Vorteile
- Günstiger Werkstoff
- Pflegeleicht
- Recycelbar
- In verschiedensten Dekoren erhältlich
- Gute Wärmedämmung
- Witterungsfeste und optische Aufwertung durch außenliegende Aluminiumschalen möglich
Nachteile
- Schlechtere Umweltbilanz als Holz
- Lärmschutz weniger stark als bei den anderen Materialien
Holz
Vorteile
- Umweltfreundlich, natürlich, ökologisch
- Atmungsaktiv
- Verschiedene Holzarten erhältlich
- Gute Schalldämmung
- Sehr gute Wärmedämmung
- Witterungsfeste und optische Aufwertung durch außenliegende Aluminiumschalen möglich
Nachteile
- Regelmäßige Wartung und Pflege nötig
- Höherer Preis als Kunststoff
Aluminium
Vorteile
- Sehr langlebig und stabil
- Witterungsfest
- Nahezu wartungsfrei
- Recycelbar
- In verschiedensten Dekoren erhältlich
- Sehr moderne Optik von innen und außen
- Gute Schall- und Wärmedämmung
Nachteile
- Schlechtere Umweltbilanz als Holz
- Teures Material
Formen
Von gewohnt bis ungewöhnlich
Formen
Von gewohnt bis ungewöhnlich
Ein Fenster von der Stange? Gibt es quasi nicht! Ganze 95 % aller in Deutschland produzierten Fenster werden individuell nach Kundenwunsch und passend zur Raumsituation gefertigt. Auch für Ihr Zuhause gibt es die perfekten Fenster, dafür sorgt nicht zuletzt die große Auswahl an Fensterformen und -arten. Zwar sind wir vorrangig an rechteckige oder rechtwinklige Ausführungen gewöhnt, doch gerade außergewöhnlichere Fenster wie Rundfenster, Dreiecksfenster oder schräge Fenster schenken Ihrem Zuhause einen einzigartigen Touch. Darüber sind die „andersartigen“ Formen oftmals sogar praktischer, da sie das Design und die Form des Hauses besser ergänzen.
Sicherheitsfenster
Einbrechern das Handwerk legen
Mit gekonntem Blick sichten Einbrecher in kürzester Zeit Schwachstellen am Haus. Der Zutritt erfolgt dann häufig über ein Fenster, denn ein routinierter Ganove kann ein ordnungsgemäß verschlossenes Modell mit herkömmlicher Beschlagstechnik in nur zehn Sekunden aufhebeln. Schafft er es innerhalb von fünf Minuten nicht in sein Zielobjekt zu gelangen, gibt er erfahrungsgemäß auf – zu groß ist die Gefahr entdeckt zu werden. Mit umlaufend einbruchhemmenden Fensterbeschlägen und abschließbaren Fenstergriffen hindern Sie Täter effektiv am Eindringen. Ein Anbohrschutz aus gehärtetem Stahlblech, der hinter dem Getriebe fixiert wird, und die Verwendung von Verbundsicherheitsglas schützen zusätzlich vor ungewollten Gästen.
Das richtige Fenster am richtigen Ort
Fenster und Fenstertüren werden in Widerstandsklassen (Resistance Class) von 1 bis 6 eingeteilt. Für private Einfamilienhäuser sind die Klassen RC 1 N, RC 2 N und RC 3 ausreichend. Der Zusatz „N“ verweist dabei auf nationale Regelungen. In Deutschland beispielsweise werden bei den unteren Klassen 1 und 2 Anforderungen an die Stabilität und Konstruktion der Rahmenelemente gestellt, jedoch keine an die Verglasung von Fenstern.