Wandaufbau
Wandaufbau
Der Innenwandaufbau und die dazugehörige Dämmschicht können stark variieren. Egal, ob eine direkte Dämmung bzw. eine Dämmung mit Vorsatzschale auf massiven Wänden oder eine Kerndämmung von Trockenbauwänden umgesetzt wird – ausschlaggebend für ein einwandfreies Ergebnis ist die professionelle Ausführung.
Eine Innendämmung der Außenwand kann sinnvoll bzw. unumgänglich sein, wenn bei der Sanierung gute Gründe gegen eine Außendämmung sprechen, z. B. wenn die Fassade eines denkmalgeschützten Gebäudes erhalten werden soll. Bei Innen- und Trennwänden in Trockenbauweise ist eine fachgerechte Dämmung hingegen unerlässlich, da sie für den erforderlichen Schall- und Wärmeschutz und damit für die effektive Trennung zweier Räume sorgt.
Massivwände
Direkte Dämmung
Direkte Dämmung
Bei der direkten Dämmung der Wand ist keine Unterkonstruktion nötig. Die kapillaraktiven Dämmplatten (z. B. Kalziumsilikatplatten) werden direkt auf das Mauerwerk geklebt und/oder mithilfe von Schlagdübeln gedübelt. Auf eine Dampfbremse kann verzichtet werden, da die Platten die Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und wieder abgeben. Die Dämmplatten lassen sich ohne Probleme verputzen und streichen.
Vorsatzschale
Vorsatzschale
Werden Dämmstoffe nicht direkt an der Wand angebracht, schaffen Holzlatten die Unterkonstruktion für eine Vorsatzschale. Zwischen Wand und Latten sorgen Streifen aus Dämmmaterial für die Vermeidung von Schall- und Wärmebrücken. Eine Dichtheitsschicht, die sogenannte Dampfsperre, liegt direkt darüber. Die luftdichte Folie verhindert, dass Feuchtigkeit hinter die Dämmung gelangt und Schimmel entsteht. Die Beplankung (z. B. aus Gipskartonplatten) wird auf die Unterkonstruktion geschraubt. Im Anschluss folgt die weitere Verarbeitung der Wandfläche mit Spachtelmasse oder Putz.
Trockenbauwände
Metallkonstruktion
Metallkonstruktion
Trockenbauwände mit einer Metall-Unterkonstruktion sind Standard in Wohn- und Gewerbebauten. Das Ständerwerk aus Metallprofilen, lässt sich aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades schnell montieren. Verschiedene Plattenwerkstoffe (z. B. Gipskarton- oder Holzfaserplatten) werden mit den Profilen verschraubt und bilden die Wandflächen. Dazwischen finden – je nach Anforderung – Dämmstoffe ihren Platz. Die eingebrachte Dämmung verbessert nicht nur den Schallschutz, sie sorgt auch dafür, dass die benachbarten Räume beim Heizen unabhängiger voneinander sind. Nach dem Einbau werden die Platten gespachtelt und geschliffen oder verputzt.
Holzkonstruktion
Holzkonstruktion
Trennwand-Konstruktionen in Holzbauweise befinden sich auf dem Vormarsch und sind vorrangig im Holzrahmenbau anzutreffen. Die Montage der Kanthölzer ist zwar aufwendiger als die einer Metallkonstruktion, dafür punktet der Rohstoff mit ökologischem Wert. Genau wie bei der Metallvariante wird das Füllen der Zwischenräume mit Dämmstoffen (z. B. Holzfaser) empfohlen. Um den natürlichen Charakter der Unterkonstruktion beizubehalten, erfolgt die Beplankung häufig mit Holz-, OSB- oder Gipskartonplatten. Eine Luftdichtschicht zwischen Dämmung und Beplankung ist nicht nötig. Die Plattenoberfläche kann je nach Material weiter beschichtet oder direkt gestrichen werden.
Dämmung
Sowohl bei der Dämmung von massiven Innenwänden als auch bei der Dämmung von Trennwänden in Trockenbauweise müssen – in Abhängigkeit von der Raumnutzung – unterschiedliche Anforderungen an den Wärme-, Schall- und Brandschutz erfüllt werden. Die Verwendung einer passenden Dämmung ist obligatorisch, um technisch einwandfreie und beständige Wandaufbauten zu erzielen.
Innendämmung von Außenwänden
Außenwände werden bei den meisten Gebäuden auf der kalten Seite gedämmt. Ist dies nicht möglich, weil der Denkmalschutz, die Kosten oder ein Platzmangel dazwischen grätschen, ist es alternativ auch möglich, die Wände von innen zu dämmen. Eine Innendämmung sorgt zwar raumseitig für wärmere Materialien, bremst jedoch den Wärmetransport zur tragenden Wand. Diese wird somit kälter, was die Kondensation von Luftfeuchtigkeit an der Wandinnenseite und damit die Schimmelbildung begünstigt.
Die grundsätzliche Frage, die Sie sich bei der Außenwanddämmung stellen sollten, lautet daher: Muss die Dämmung mit oder ohne Dampfbremse bzw. -sperre ausgeführt werden? Bei der Dampfbremse handelt es sich um eine Kunststofffolie, welche die Dämmschicht – und die dahinterliegende Außenwand – gegen Feuchtigkeit aus dem Raum abdichtet.
Bei kapillaraktiven Dämmmaterialien ist eine Dampfbremse nicht notwendig. Kalziumsilikatplatten beispielsweise nehmen die Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und geben sie wieder ab – zudem sind sie schimmelhemmend. Auch bei Hartschaumplatten aus Polyurethan ist keine zusätzliche Folie nötig, da sie selbst als Dampfsperre wirken. Bei Dämmverbundsystemen, die aus mehreren Komponenten bestehen, ist die Dampfbremsschicht oft schon integriert.
Fehler vermeiden
Wärmebrücken
Im Altbau sind Decken und Innenwände meist ohne thermische Trennung an die Außenwände angebunden. Ist es draußen kalt, kühlen nicht nur die Hauswände außen und innen aus, sondern auch die Übergänge zu Innenwand oder Decke. Wird dann eine Innenwanddämmung angebracht, sammelt sich Feuchtigkeit vor allem an den Schnittpunkten von Dämmung und durchbrechender Wand. Schimmelwachstum ist vorprogrammiert.
Ein Problem, das auch Fensterlaibungen betrifft. Präventiv sollten Sanierer die Dämmung immer über Eck ausführen und Teile der Innenwände und Decken mitdämmen (Flankenschutz). Dafür werden spezielle Dämmkeile angebracht. Auch Tür- und Fensterlaibungen sind zu dämmen!
Hohlräume hinter der Dämmung
Liegt der gewählte Dämmstoff nicht vollständig auf der Wand auf, entstehen Hohlräume, in denen Feuchtigkeit kondensieren und Schimmel gedeihen kann. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, nur auf intakten, sauberen Untergründen zu dämmen und Unebenheiten gegebenenfalls vorher mit Füllmörtel auszugleichen. Herstelleranweisungen zur Verarbeitung der Dämmung sollten genau eingehalten werden. Zudem ist es wichtig, ausschließlich die zum System gehörenden Materialien, Kleber und Dübel zu verwenden.
Wohnraumverlust
Ein oft weniger im Fokus stehendes, aber direkt spürbares Problem betrifft den Verlust von Wohnraum, der durch eine Innenwanddämmung zwangsläufig eintritt. Abhängig von der Dämmstärke des verwendeten Materials verkleinert sich der Wohnraum entsprechend – im Durchschnitt etwa um einen Quadratmeter pro zehn Quadratmeter Wohnfläche.
Durch die Auswahl möglichst dünner Dämmstoffe kann der Raumverlust gemindert werden, wobei immer auf die Einhaltung der Energieeinsparverordnung und den U-Wert der gewählten Dämmung geachtet werden muss. Dabei gilt: Je höher die Dämmleistung des gewählten Materials, desto geringere Dämmstärken sind möglich. Gleichzeitig steigen aber auch die Kosten pro Quadratmeter. Zwischen Kostenersparnis und Wohnraumverlust muss also genau abgewägt werden.
Dämmung von Trockenbauwänden
Bei raumteilenden Trockenbauwänden erfüllt die innenliegende Dämmschicht zwei Hauptaufgaben. Die Wärmedämmung ist eine davon. Sie gewährleistet, dass angrenzende, jedoch unterschiedlich genutzte Räume, thermisch voneinander getrennt sind. Die zweite, in den meisten Fällen fast wichtigere Aufgabe, ist der Schallschutz. Die Schalldämmleistung einer Trennwanddämmung ergibt sich aus der Dicke und der Schalldämmfähigkeit des Dämmstoffes. Bewährte Materialien sind mineralische Dämmstoffe wie Glas- oder Steinwolle.
Diese bieten neben bestem Schallschutz noch weitere praktische Vorteile: sie sind diffusionsoffen, hoch wärmedämmend, nicht brennbar und verrotten nicht. Die Maße von Trennwanddämmplatten bzw. -matten sind in der Regel abgestimmt auf die standardisierten Maße von C- und U-Ständerprofilen. Die Stärke des Dämmstoffes sollte mindestens 60 % der Trennwandtiefe betragen, um große Hohlräume und ein Absacken der Trennwandmatten zu vermeiden. Anderenfalls kann die (Schall-)Dämmwirkung abnehmen. Ideal ist es, wenn die Dämmstärke der Profiltiefe der Unterkonstruktion entspricht und die Dämmschicht den Hohlraum komplett ausfüllt.
Mineralwolle
Im Gegensatz zu anderen Dämmstoffen, kann Mineralwolle nicht einfach an die Wand geklebt werden. Stattdessen werden die Platten bzw. Matten in ein Rahmenwerk aus Holzlatten geklemmt – in eine sogenannte Vorsatzschale. Da Mineralwolle empfindlich gegen Feuchtigkeit ist, muss eine Dampfbremse angebracht werden.
Neben dem ökologischen Aspekt sprechen auch die ausgezeichneten Brandschutz-Eigenschaften für das Material. Der Baustoff ist nicht brennbar und eignet sich mit einem Schmelzpunkt von teilweise über 1.000 °C für hoch feuerhemmende Konstruktionen.
Holzfaserplatten
Das Naturmaterial ist der perfekte wohngesunde Baustoff, um ein Haus von innen gegen Wärmeverluste und Lärm zu dämmen. Die Platten bestechen mit sehr hohen Dämmwerten und hervorragender Wärmespeicher- kapazität – im Sommer ist ein Hitzeschutz gegeben, im Winter ein Kälteschutz. Holzfaserplatten sind kapillaraktiv, feuchteausgleichend und aufgrund des natürlichen Rohstoffs recyclebar. Ein weiteres Plus ist die Verputzbarkeit der Oberfläche ohne weitere Vorbehandlung.
Perlite
Dämmplatten aus Perlit eignen sich ideal, um in Bestandsbauten ein gesundes Wohnraumklima zu schaffen. Der Rohstoff – vulkanisches Perlitgestein – wird bei Temperaturen von 800 bis 1.000 °C schockartig erhitzt, bläht sich dabei auf das 15- bis 20-fache seines ursprünglichen Volumens auf und erhält damit seine typische Kornstruktur. Perlit ist baubiologisch absolut unbedenklich, völlig schadstofffrei, kapillaraktiv und diffusionsoffen. Die Dämmplatten regeln das Raumklima, gleichen Feuchtigkeit aus und weisen Schimmelpilze verlässlich ab – diese Eigenschaften wirken sich positiv auf ein behagliches, unbedenkliches Wohnraumklima aus. Zudem ist Perlit nicht brennbar und dient damit aktiv dem Brandschutz.
Calciumsilikat-Platte
Mineraldämmplatten können sehr viel Wasser aufnehmen, speichern und später wieder abgeben. Die Platten bestehen zu 100 % aus natürlichen Grundstoffen. Das macht sie zu einer nachhaltigen, baubiologisch unbedenklichen Lösung mit Bestnoten in Sachen Wohngesundheit.
Durch einen sehr hohen Luftporenanteil von bis zu 98 % ist das Material sehr leicht und hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Die Dämmwirkung fällt entsprechend gut aus. Dank ihres geringen Gewichts lassen sich die Platten besonders einfach transportieren und verarbeiten. Mineraldämmplatten werden vollflächig verklebt, eine Verdübelung ist nicht notwendig.
Dämmstoffe für die Innenwanddämmung im Überblick
Polystyrol (EPS)
Polystyrol (EPS)
- Aus Mineral-/Erdöl
- Feuchtigkeitsbeständig
- Brandschutzklasse B2 (normal entflammbar)
Mineralwolle
Mineralwolle
- Aus Stein, Glas etc.
- Ökologisch unbedenklich
- Brandschutzklasse A1 (unbrennbar)
Holzfaserplatten
Holzfaserplatten
- Aus Restholz
- Feuchteregulierend
- Als Putzträger geeignet
- Brandschutzklasse B2 (normal entflammbar)
Perlite
Perlite
- Aus Silikatgestein vulkanischen Ursprungs
- Feuchteregulierend und schimmelresistent
- Brandschutzklasse A1 (unbrennbar)
Calciumsilikat-Platte
Calciumsilikat-Platte
- Aus Kalk, Sand, Zement und Wasser
- Feuchteregulierend und schimmelresistent
- Brandschutzklasse A1 (unbrennbar)
Schallschutz
Schallschutz
Schallschutz – ein wichtiges Thema für Bauherren und Renovierer. Eine solide bauakustische Trennung zwischen zwei Räumen benötigt ein trennendes Bauteil mit entsprechend hohem Schalldämm-Maß. Trockenbausysteme sind hier die erste Wahl, denn durch die zweischalige Ausführung der Trennwände kann gegenüber gleich schweren einschaligen Wänden eine wesentlich höhere Schalldämmung erreicht werden.
Mit den richtigen Plattenstärken, Befestigungen und Ausführungen gelingt es, alle Schallschutzklassen zu erfüllen. Diese Konstruktionen liegen in der Regel deutlich über den gesetzlichen Empfehlungen. Auch beim Boden spielt Schallschutz eine Rolle, gerade wenn eine Altbausanierung ansteht. Spezielle Holz-Innendämmplatten sind optimal auf den Schallschutz zugeschnitten. Sie bieten die nötige Festigkeit und verbesserten Trittschallschutz. Als „Flüsterdecke“ kommen die Platten unter Dielen, Parkett, Teppich oder gar der Fußbodenheizung zum Einsatz.
Schallschutz durch richtige Planung
Schallschutz im Innenausbau beginnt bereits bei der Planung der Raumaufteilung. Die Anordnung der einzelnen Räume innerhalb eines Gebäudes sollten unter Berücksichtigung der möglichen bauakustischen Folgen festgelegt werden. Bäder, WC-Räume und Küchen sollten wegen ihrer Wasseranschlüsse nicht an schallschutzbedürftige Wohnräume grenzen, da durch Duschen, Spülen und laufendes Wasser eine gewisse Geräuschkulisse entsteht.
Die Schalleinleitung in die betrachteten Bauteile erfolgt als Luft-, Körper- oder Trittschall:
Luftschall wird durch Sprache oder Musik erzeugt. Schallwellen treffen auf angrenzende Bauteilflächen und werden auf der anderen Seite wieder abgestrahlt.
Körperschall ist der sich in festen Stoffen ausbreitende Schall. Er entsteht durch Erschütterungen, zum Beispiel durch das Einschlagen eines Nagels in die Wand.
Trittschall ist eine spezielle Form von Körperschall. Die Decke wird in Schwingung versetzt und der entstehende Schall in benachbarte Räume übertragen.
Brandschutz
Die Normen für den Brandschutz sind nach zwei Klassen unterteilt – in Brandschutz- sowie Feuerwiderstandsklassen. Brandschutzklassen zeigen auf, ob ein Baustoff brennt und wenn ja, ob er leicht oder schwer entflammbar ist.
Feuerwiderstandsklassen hingegen beschreiben, wie viele Minuten ein Gebäudeteil den Flammen standhält. Zum Beispiel ist bei einer Wand aus Holz der Baustoff zwar brennbar, doch die Oberfläche verkohlt im Zuge der Beflammung. Das weitere Abbrennen wird dadurch stark verzögert und somit kann das Material im Brandfall unter Umständen länger tragfähig bleiben als Baustoffe, die schwer oder gar nicht entflammbar sind. Stahl ist zum Beispiel ein nicht brennbarer Baustoff, der jedoch bei großer Hitze schmilzt und sehr schnell seine Tragfähigkeit verliert.
Alle Baustoffe sind mit einer Brandschutz- und/oder Feuerwiderstandsklasse gekennzeichnet. Welche Richtlinien das Dämmmaterial oder die Beplankungen für gewisse Räume aufweisen müssen, ist in der Landesbauordnung festgelegt.
OSB-Platte mit Brandschutz-Beschichtung
Spezielle feuerhemmende OSB- Platten besitzen eine mit Glasgewebe versteifte Oberfläche. Zusammen mit einer Zementmischung bietet diese einen ganzheitlichen Brandschutz.
Brandschutzklassen nach DIN 4102-1
Brennbare Baustoffe | Nicht brennbare Baustoffe |
---|---|
A1: Baustoffe sind nicht brennbar und enthalten keine brennbaren Bestandteile – sie zeigen keine Rauchentwicklung und kein brennendes Abtropfen, z. B. Beton, Ziegel, Steinwolle | B1: Baustoffe sind schwer entflammbar, sie dürfen nach dem Entfernen einer Zündquelle nicht selbstständig weiterbrennen, z. B. Holzwolle-Leichtbauplatten |
A2: Baustoffe sind nicht brennbar, dürfen aber gewisse Anteile brennbarer Bestandteile enthalten, sie zeigen keine Rauchentwicklung und kein brennendes Abtropfen, z. B. Gipskarton glatt | B2: Baustoffe sind normal entflammbar, die Entzündbarkeit muss bei einer Kanten- oder Flächenbeflammung mit kleiner Flamme beschränkt bleiben, z. B. Holz- und Holzwerkstoffe |
B3: Baustoffe sind leicht entflammbar, sie dürfen nur als sogenannte Verbundwerkstoffe eingesetzt werden, z. B. Papier, Stroh |
Feuerwiderstandsklassen nach DIN 4102-2
Funktionserhalt über | Deutsche bauaufsichtliche Benennung | |
---|---|---|
F30 | 30 Minuten | Feuerhemmend |
F60 | 60 Minuten | Hoch feuerhemmend |
F90 | 90 Minuten | Feuerbeständig |
Trockenbau
Innen- und Trennwände in Trockenbauweise sind schnell errichtet und bieten ein breites Gestaltungsspektrum. Mit ihnen können Räume ganz leicht geteilt und neu geformt werden. Geschwungene, halbrunde Wände im Trockenbau sind ebenso möglich wie einfache Raumteiler. Der Hohlraum zwischen den Wänden kann gedämmt oder für verschiedene Systeme, z. B. Schiebetüren oder Wandheizungen, genutzt werden. Über die anschließende Beplankung entscheiden der persönliche Geschmack und die spätere Raumnutzung.
Trockenbauplatten – Materialien
Gipskarton
Gipskarton
Gipskartonplatten bestehen aus einem Gipskern, der mit Karton ummantelt ist. Die grauen Standardplatten sind feuchteempfindlich und daher für Feuchträume ungeeignet. Es gibt allerdings zahlreiche Spezialplatten, die – je nach Bedarf – einen besseren Schutz vor Feuer, Lärm und auch Feuchtigkeit bieten.
Stabilität und Formtreue werden dabei durch die Ummantelung erreicht. Das Befestigen von Schrauben, Nägeln und Co ist häufig eine kniffelige Angelegenheit. Geeignet sind die Platten vorrangig für nichttragende bzw. gering belastete Konstruktionen. Trotz einiger Nachteile punkten Gipskartonplatten mit ihrem geringen Gewicht, ihrem günstigen Preis und ihrer leichten Verarbeitung. Sie werden in verschiedenen Größen und Stärken angeboten.
Gipsfaser
Gipsfaser
Gipsfaserplatten werden aus Gips, recycelten Papierfasern und Wasser hergestellt und verfügen im Gegensatz zu Gipskartonplatten über keine Ummantelung. Aufgrund ihrer höheren Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit können Sie auch in Feuchträumen verwendet werden. Die Platten sind nicht brennbar und weisen ein vergleichbares Brandverhalten auf wie Gipskartonplatten mit spezieller Feuerschutzbehandlung.
Gipsfaserplatten sind extrem fest und (form-)stabil, was die problemlose Befestigung von Nägeln, Schrauben und anderen Halteelementen möglich macht – dafür muss jedoch ein höheres Plattengewicht und ein höherer Preis in Kauf genommen werden. Die Verarbeitung ähnelt stark der Verarbeitungsweise von Gipskartonplatten.
Zementfaser
Zementfaser
Hauptbestandteil zementgebundener Bauplatten sind meist sogenannte Leichtzuschläge, die auch bei der Her- stellung von Leichtbetonsteinen verwendet werden. Mithilfe von Zement als Bindemittel werden diese porenreichen Gesteinskörnungen zu einem fest zusammenhängenden Plattenmaterial verbunden. Besonders stabile Platten erhalten oft eine beidseitige Armierung aus Glasgittergewebe und werden zusätzlich noch mit Zementmörtel beschichtet.
Zementfaserplatten lassen sich einfach verarbeiten und leicht in die gewünschte Form bringen. Die Platten sind zu 100 % wasserbeständig, feuerfest, dampfdurchlässig und resistent gegen Schimmelpilzbefall. Aufgrund ihrer Eigenschaften sind Zementfaserplatten gerade für die flexible Wandgestaltung in feuchtebelasteten Räumen zu empfehlen.
OSB
OSB
Die bekannte Abkürzung OSB (Oriented Strand Boards) leitet sich vom Herstellungsverfahren der Platten ab, bei dem lange Späne in exakt definierten Lagen zu besonders formstabilen Holzwerkstoffplatten verleimt werden. OSB-Platten eignen sich als tragende oder aussteifende Beplankung im Holzrahmenbau, aber auch als Endverkleidung von Wänden und Decken im Trockenbau.
In den Holzwerkstoffplatten wirken die Eigenschaften eines ökologischen Multitalents – sie sind schadstofffrei und diffusionsoffen. Eine professionell gedämmte Konstruktion aus OSB-Platten erreicht hervorragende Wärme- und Schalldämmleistungen. Die Platten sind geschliffen oder ungeschliffen erhältlich, als Stecksystem mit Nut und Feder oder mit stumpfer Kante – jeweils in verschiedenen Stärken und Größen.
Ständerwerk
Ständerwerke gibt es aus Metall oder Holz. Die Entscheidung, welche Variante gewählt wird, hängt vorrangig von der Werkstoffpräferenz und weniger von den Werkstoffeigenschaften ab. So gelten Holzständerwerke als ökologisches Pendant zu Metallprofilen und sind zudem für den Heimwerker einfacher zu verarbeiten. Die Montage der Holzlatten erfordert jedoch einen wesentlich höheren Arbeitsaufwand im Vergleich zum Metallständerwerk. Noch dazu sind Holzlatten anfälliger für Nässe.
Metallständerwerke sind effizient zu verarbeiten und je nach Belastungsgrad erhältlich. Mit speziell beschichteten, korrosionsgeschützten Trockenbauprofilen lassen sich flexible, hoch stabile und langlebige Konstruktionen überall dort errichten, wo Feuchte eine Rolle spielt. Vorteilhaft an diesen Metallprofilen sind außerdem die vorgestanzten Löcher für Kabel, Schläuche oder Rohre, die bislang in einer Trockenbauwand eingezogen werden mussten.
Neue Trockenbausysteme bieten reichlich Platz für Installationen und ermöglichen die versteckte Unterbringung von Wasser- und Stromleitungen. Diese sollten genau wie Türöffnungen bereits bei der Planung berücksichtig werden. Bevor mit der Montage begonnen wird, ist sicherzustellen, dass der Boden absolut eben ist. Ist eine Fußbodenheizung vorhanden, dürfen die Profile nur geklebt und keinesfalls verschraubt werden.
Deckenkonstruktionen
Abgehängte Trockenbaudecken erfüllen vielerlei Zwecke und sind vergleichsweise einfach umzusetzen. Mit ihnen lässt sich beispielsweise die Raumhöhe mindern, um das aufzuheizende Raumvolumen zu verringern. Gerade in Altbauwohnungen mit großen Raumhöhen ist das eine sinnvolle Lösung, um die Heizkosten zu senken. Mit einer Dämmung, die auf die abgehängte Decke gelegt wird, kann zusätzlich Energie eingespart oder der Brandschutz verbessert werden.
Darüber hinaus können auch Beleuchtungssysteme in die abgehängten Decken integriert werden – das setzt gestalterische Akzente. Die dafür notwendigen Elektroinstallationen verschwinden einfach im Deckenzwischenraum. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten von Trockenbaudecken und Deckenunterkonstruktionen:
Direkt befestigte Konstruktion
Eine Deckenbekleidung mit direkt an der Rohdecke angebrachter Unterkonstruktion aus Metall oder Holz, dient im Wesentlichen als planebener, gut streich- bzw. tapezierfähiger Raumabschluss. Diese Form von Trockenbaudecke empfiehlt sich vorrangig zur Renovierung schadhafter Rohdecken. Direkt befestigte Unterkonstruktionen ermöglichen eine großflächige fugenlose Deckenbekleidung mit Gipskartonplatten.
Aufgrund der geringen Abhänghöhe von 0 bis 12,5 cm sind sie vor allem bei einer niedrigen Raumhöhe von Vorteil. Diese Deckenart wird mit sogenannten Direktabhängern an der Rohdecke installiert und ausgerichtet.
Abgehängte Konstruktion
Für die Unterkonstruktion einer tiefer abgehängten Decke werden sogenannte Ankerschnellabhänger in Verbindung mit Ösendraht verwendet. Diese sind für abgehängte Decken unter Holzbalkendecken oder Massivdecken geeignet. Ösendrähte gibt es in Längen von 12,5 cm bis maximal 200 cm.
Beplankung
Für das Beplanken von Ständerwänden mit Gipskartonplatten gibt es nicht sonderlich viele Regeln zu beachten. Wichtig ist, dass Sie Kreuzfugen vermeiden und Stirnkanten um 40 cm versetzen. Wird nicht nur eine Vorsatzschale bzw. Installationswand beplankt, sondern gleich eine ganze Ständerwand, sind die Stirn- und Längskanten der gegenüberliegenden Seiten zu versetzen.
Einfache Beplankung
Einfach beplankte Trockenbauwände halten in der Regel leichte Gegenstände wie Bilder und kleine bzw. leichte Regale aus. Bei Wänden, die lediglich zur Trennung des Wohnraums errichtet werden, ist eine einfache Beplankung also gut denkbar. Eine einfach beplankte Wand kann im Durchschnitt 40 kg/m Wandfläche an Gewicht tragen.
Doppelte Beplankung
Doppelt beplankte Wände vertragen 70 kg/m Wandlänge an Gewicht. So reicht eine Doppelbeplankung für mittelschwere Lasten aus und wird empfohlen, wenn auf der Wand Fliesen angebracht werden sollen. Erst bei schweren Lasten, wie z. B. einem Waschtisch oder einer hängend befestigten Toilette, müssen Traversen – spezielle, mit dem Untergrund bzw. Ständerwerk verbundene Verstärkungen – verwendet werden.
Verfugung von Trockenbauplatten
Beim Trockenbau ist gute Arbeit vor allem an gut ausgearbeiteten Fugen zu erkennen. Egal, welche Platten verwendet werden, ob sie auf Holz- oder mit Metallprofilen montiert werden – Trockenbauwände arbeiten, ordentliche Fugen halten dagegen. Die Arbeit wird gerade deshalb als anspruchsvoll eingestuft, weil – abgesehen von den gestalterischen Aspekten – auch die Punkte Brandschutz, Luftdichtigkeit und Flexibilität berücksichtigt werden müssen. Die Fugenarbeit darf keinesfalls unterschätzt werden.
Fugendeckstreifen
Fugendeckstreifen können helfen, Rissbildung durch Materialveränderungen zu verhindern. Die Deckstreifen werden überall dort eingesetzt, wo Stoßkanten zwischen Gipskartonplatten verspachtelt werden sollen. Durch das breite Papier- oder Glasvliesgitterband wird eine gute Abdeckung erzielt.
Anschlussfugen
Wand- und Deckenanschlüsse im Trockenbau müssen mit sogenannten Anschlussfugen versehen werden. Das Verfugen erfolgt mit einer gebrauchsfertigen flexiblen Leichtspachtelmasse entlang der Anschlüsse und Stoßkanten. Durch die Dehnbarkeit des Materials kann die Konstruktion ohne Rissbildung arbeiten. Anschließend können die trockenen Fugen geschliffen und gestrichen werden.
Eckausbildung
Die Eckausbildung von Trockenbauwänden erfordert große Sorgfalt, verbunden mit einem beträchtlichen Zeitaufwand. Klassischerweise werden Eckschutzprofile aus Aluminium oder PVC verarbeitet. Bei der Verarbeitung wird zunächst eine geeignete Spachtelmasse satt auf die zu schützende Kante aufgetragen.
Anschließend wird das abgelängte Profil in die Spachtelmasse eingedrückt (bis diese aus den Löchern heraustritt) und lotgerecht ausgerichtet. Mit der ausgetretenen Spachtelmasse kann das Profil dann bündig verspachtelt werden. Nach der Trocknung muss die Fläche nur noch glatt geschliffen werden. Das schafft einen nahtlosen Übergang.
Holzfaserplatten als Installationsebene
Spezielle Holzfaserdämmplatten mit asymmetrischem Rohdichteprofil können gut als Installationsebene und druckfeste Innendämmung im Dach- und Wandbereich eingesetzt werden. Die Platten sind diffusionsoffen, wärmedämmend und können Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Aufgrund ihrer festen Deckschicht ist die Befestigung von Gipsbauplatten direkt auf der Platte möglich. Durch die Entkoppelung der Beplankung entsteht eine sehr gute Schalldämmung. Eine hohe Arbeitszeitersparnis wird durch die einfache Verlegung und ein schnelles Einarbeiten der Installationskanäle erzielt.
Renovieren mit Trockenbau
Schnell, flexibel, wirtschaftlich – kaum eine andere Variante eignet sich besser zur Sanierung und Modernisierung der eigenen vier Wände als die Trockenbauweise. Ohne großen Aufwand können z. B. Kinderzimmer geschaffen, Türen versetzt oder Räume abgetrennt werden. Darüber hinaus sind Trockenbauwände wesentlich leichter als massive Konstruktionen. Planung und Ausführung des Innenausbaus können daher äußerst flexibel und fast unabhängig von der tragenden Konstruktion erfolgen. Ein Vorteil, der den Trockenbau auch für die Altbausanierung prädestiniert.
Freistehende Vorsatzschale
Aufgrund der Beschaffenheit der Mauern ist es in Altbauten oft nicht möglich, Trockenputz oder eine direkt befestigte Vorsatzschale aufzubringen. Abhilfe schafft hier nur eine freistehende Vorsatzschale. Das Ständerwerk wird zwischen Decke und Boden befestigt und Unebenheiten werden durch das Unterlegen von Distanzstücken ausgeglichen. Wie auch bei anderen Konstruktionen üblich, werden die Dämmstoffe einfach in die Wandhohlräume eingelegt und anschließend beplankt.
Schimmelsanierung
Kalziumsilikatplatten sind das Mittel der Wahl, wenn eine Schimmelpilzsanierung vorgenommen werden muss. Wegen ihrer klima- und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften sind die Platten hervorragend zur Innendämmung bei Altbauten und älteren Häusern geeignet. Nach Reinigung der betroffenen Stellen werden die Platten hohlraumfrei mit einem geeigneten Putzkleber direkt auf die Wand geklebt. Nach dem Grundieren und Verputzen ist die Basis für eine schimmelfreie Wohnung geschaffen.
Glattes Wand-Finish im Trockenbau
Ob stylishe Stadtwohnung, urbanes Loft oder modernes Landhaus – glatte Wände mit strukturfreien und makellosen Oberflächen liegen stark im Trend. Um bei der fertigen Trockenbauwand eine perfekt glatte Oberfläche zu schaffen, müssen sämtliche Risse und Fugen geschlossen und Unebenheiten geglättet werden.
Auch der Anstrich muss speziellen Anforderungen genügen und darf selbst unter Lichteinfall keine Streifen zeigen – ein entscheidendes Qualitätskriterium, wenn große Fensterflächen oder gezielt beleuchtete Wandbereiche vorhanden sind. Spezielle glatte Wandsysteme bieten aufeinander abgestimmte Produkte, die in wenigen Schritten zum Erfolg führen. Zur Einstufung des Glättegrades von Wandflächen hat die Gipsindustrie die Qualitätsstufen Q1 – Q4 eingeführt:
Q1: Fugen schließen
Die Stoßfugen der Platten werden bei der Grundbehandlung mit Trockenbauspachtel gefüllt; sichtbare Befestigungsteile werden überzogen.
Q2: Nachspachteln
Um stufenfreie Übergänge zwischen den Platten zu erzielen, werden die Fugen nochmals großflächiger verspachtelt.
Q3: Abporen
Mit einer speziellen Feinspachtelmasse werden die Fugenbereiche breit überarbeitet und die restlichen Kartonoberflächen abgeport.
Q4: Glätten
Abschließend wird die Wand vollflächig mit Feinspachtel verspachtelt und geglättet. Ein Auftrag von mindestens 1 mm Stärke wird empfohlen.
Revisionsklappen
Trockenbausysteme überzeugen unter anderem dadurch, dass sie unschöne Funktionselemente elegant verschwinden lassen. Stimmt etwas an den Armaturen nicht, erlauben spezielle Revisionsklappen für Gipskartonwände den schnellen Zugriff auf die Haustechnik. Die Klappen sind so dezent, dass sie im Alltag kaum auffallen. Eine imprägnierte Gipskartoneinlage ist mechanisch im Deckel befestigt und sichert die dauerhafte Stabilität. Direkt nach dem Grundieren kann der Deckel in derselben Farbe wie Wand und Decke gestrichen werden.
Schiebetürensysteme
Trockenbausysteme bieten weit mehr als nur gestalterische Flexibilität. Schiebetürsysteme sind das beste Beispiel, um die enorme funktionale Vielfalt des Trockenbaus aufzeigen. Ein elegant im Wandhohlraum laufendes System ist nicht nur ein echtes Design-Highlight, es bietet zugleich optionale Schallschutzqualitäten – beispielsweise in Form einer Schallschutzholztür. Wer einen großen Raum in zwei akustisch gut getrennte Funktionsbereiche teilen möchte, ohne die schöne Optik aufzugeben, wird von dieser Lösung begeistert sein. Ob großer oder kleiner Durchgang: Die Raumtrennung gelingt ohne Raumverlust, da kein Schwenkraum benötigt wird. Die Fläche vor bzw. neben der Tür ist uneingeschränkt nutzbar, um z. B. Schränke aufzustellen oder Bilder aufzuhängen.
Raum-in-Raum-Lösungen
Raum-in-Raum-Lösungen
Raum-in-Raum Systeme sind selbsttragend und sehr flexibel einsetzbar. Sie schaffen neue Wohn- und Arbeitsräume mitten im eigenen Zuhause. Statische Deckenkonstruktionen ermöglichen sogar die Gestaltung einer Empore, wodurch zusätzliche Nutzfläche entsteht. Gerade historische Bausubstanzen profitieren vom Trockenbau, da durch die Raum-in-Raum-Lösung die Deckenhöhe ausgenutzt, jedoch der Charme des Altbaus nicht zerstört wird. Die Kombination aus Altem und Neuem ist ein außergewöhnlicher Hingucker.
Geschwungene Wände
Geschwungene Wände
Bereits im Altertum galten Bögen und Gewölbe als wirkungsvolle architektonische und ästhetische Gestaltungsvarianten. Runde, fließende Geometrien wie Bögen, gewölbte Decken, Säulen oder geschwungene Wände sind auch heute wieder wesentliche Merkmale moderner Architektur. Wer auf diese Weise bauen und Wohnraum mit überschaubarem Aufwand gestalten will, benötigt biegsame Spezialgips-, Glasvlies- oder Faserzementplatten mit den zugehörigen Systemen. Durch die überdurchschnittliche Flexibilität lassen sich Biegeradien für Wände und Decken mit einem Krümmungsradius von bis zu 600 mm realisieren.
Wandheizung
Nicht nur energetische, auch gesundheitliche Gründe sprechen für die Anschaffung einer Wandheizung. Sie wärmt – im Gegensatz zur klassischen Heizung – die Raumluft nicht, sondern wirkt als Strahlungswärme direkt auf den Körper und alle Gegenstände im Raum. Staub und Pollen werden nicht durch den Raum gewirbelt – das tut nicht nur Allergikern und Asthmatikern gut. Die Montage erfolgt schnell und einfach; ihre vorgefertigten Klimaregister werden direkt an das Mauerwerk angebracht und in die Putzschicht eingebettet. Wenn eine Wärmepumpe mit Kühlfunktion kaltes Wasser durch den Kreislauf pumpt, können Wandheizungen auch zur energieeffizienten Raumkühlung genutzt werden.
Wandgestaltung
Der Wendepunkt Ihres Innenausbaus steht bevor: Das optische Finish wartet. Verputzen, Malen, Tapezieren – mit Farben und Strukturen an Wänden und Decken setzen Sie kreative Akzente. Oder Sie entscheiden sich für eine Tapete und profitieren von einer nahezu grenzenlosen Auswahl an Designs.
Diffusionsoffene Beschichtungen
Eine Redensart besagt, dass Wände „atmen“. Fällt diese Floskel, ist eigentlich der bauphysikalische Begriff „Diffusionsoffenheit“ gemeint. Wände und Decken, die als diffusionsoffen bezeichnet werden, besitzen eine porenreiche mineralische Beschichtung. Diese hat die Fähigkeit, Feuchte aus der Raumluft schnell aufzunehmen und kontrolliert wieder abzugeben. Für ein wohngesundes Innenraumklima ist diese Eigenschaft eine der wichtigsten Voraussetzungen.
Innenputze
Putz an den Innenwänden ist häufig die Grundlage für weitere Wandgestaltungen, immer öfter bleibt er aber auch sichtbar. Verschiedene Arten in feiner bis grober Körnung und in jeder erdenklichen Farbe sind ein gutes Mittel, um Wände zu strukturieren und zu gestalten. Neben der immensen Auswahl an Körnungen und Farben gibt es Putze auch mit verschiedenen bauphysikalischen Eigenschaften. So können Innenputze beispielsweise auch zur Wärmedämmung und zu einer verbesserten Raumakustik beitragen.
Gipsputz
Mit einem Gipsputz können Wände und Decken optimal für die weitere Gestaltung vorbereitet werden. Hergestellt wird Gipsputz aus Gipsmörtel, dem teilweise auch Kalk oder Sand beigemischt wird. Der Putz eignet sich für alle Räume und kann mit der Hand oder maschinell verarbeitet werden. Gipsputze sind atmungsaktiv, schnelltrocknend und ermöglichen eine sehr glatte und feine Wandgestaltung.
Kalkputz
Kalkputz ist ein rein mineralischer Putz aus Sand und gelöschtem Kalk, der sich für alle Untergründe – außer Gipsbauplatten – eignet. Der Putz ist in der Lage, Feuchtigkeitsspitzen in der Raumluft abzubauen, indem er die Luftfeuchtigkeit wie ein Schwamm aufsaugt und schrittweise wieder abgibt. Wird der Innenputz richtig ausgewählt und zwei- oder dreilagig aufgetragen, hat Schimmel keine Chance.
Lehmputz
Lehmputz wird in mindestens zwei Lagen aufgetragen und eignet sich für fast alle Untergründe. Einmal getrocknet gleicht der Putz die Luftfeuchtigkeit aus und filtert Schadstoffe aus der Raumluft. Im Gegensatz zu anderen Putzen weist der Lehmputz eine relativ weiche Oberfläche auf, was das Anbringen von Bildern und Möbeln mithilfe von Nägeln und Schrauben schwierig gestaltet.
Innenfarben
Wandfarbe ist nicht gleich Wandfarbe, bei der Qualität und Verarbeitbarkeit gibt es große Unterschiede. Zudem achten Verwender heute vermehrt auf eine umweltverträgliche Herstellung, einen ökologischen Vertrieb und gesundheitliche Aspekte. Generell gelten hochdeckende Wandfarben der Deckkraftklasse 1 und der Nassabriebklasse 2 als empfehlenswert. Rein optisch muss jeder selbst entscheiden, welche Farbe den eigenen Geschmack trifft. Behalten Sie aber im Hinterkopf, dass die Größe eines Raumes je nach Farbnuance anders empfunden wird.
Dispersionsfarbe
Dispersionsfarbe wird auf Wasserbasis hergestellt. Je mehr Bindemittel sie enthält, desto beständiger und hochwertiger ist sie. Die Raumfarbe ist fleckenbeständig, lässt sich gleichmäßig glatt auftragen und deckt gut. Dispersionsfarben sind für den Wandanstrich ideal geeignet, da sie kaum riechen und schnell trocknen.
Strukturfarbe
Dispersionsfarben, die mit Sandkörnern oder kleinen Kügelchen angereichert sind, werden als Strukturfarben bezeichnet. Beim Streichen von saugfähigen Oberflächen ergeben sie ein Raufaser ähnliches Muster. Jedoch lassen sie sich im Nachhinein schlecht reinigen und nur mit Schleifgeräten entfernen.
Silikatfarbe
Silikatfarben enthalten im Unterschied zu Dispersionsfarben mineralische Bindemittel. Diese Bindemittel reagieren mit den mineralischen Untergründen und erzeugen eine stabile Bindung. Silikatfarben sind überaus diffusionsoffen und deshalb hervorragend für Anstriche in Feuchträumen geeignet.
Latexfarbe
Bei Latexfaben handelt es sich um besonders abriebfeste, sehr dichte, jedoch dünnschichtige Dispersionsfarben mit relativ hoher Deckkraft für stark beanspruchte Wandflächen. Künstliche Bindemittel machen Latexfarben zu sehr schmutzunempfindlichen, waschbeständigen und diffusionsfähigen Anstrichen.
Deckkraftklassen DIN EN 13300
Die Deckkraftklasse gibt Auskunft über das Deckvermögen von Wand- und Deckenfarben im Innenbereich. Je höher die Klasse ist, umso schlechter kann die Farbe einen anderen Anstrich überdecken. Eine Wandfarbe mit bestmöglichem Deckvermögen hat immer die Deckkraftklasse 1. Sie erfüllt die höchsten Qualitätskriterien.
Klasse 1 | Klasse 2 | Klasse 3 | Klasse 4 |
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Deckkraft beträgt mindestens 99,5 % | Deckkraft beträgt mindestens 98,0 % | Deckkraft beträgt mindestens 95,0 % | Deckkraft beträgt unter 95 % |
Nassabriebklassen DIN EN 13300
Für viele Räume zählen die Feuchtigkeitsbeständigkeit und die Reinigungsmöglichkeiten zu den Merkmalen, auf die beim Kauf von Wandfarbe geachtet werden sollte. Die sogenannte Nassabriebbeständigkeit ist nach DIN Norm in fünf unterschiedliche Klassen unterteilt. Farben der Klassen 4 und 5 sind für den normalen Gebrauch nicht geeignet, da sie einer Reinigung mit feuchtem Lappen und mechanischem Abrieb kaum standhalten.
Klasse 1 | Klasse 2 | Klasse 3 |
---|---|---|
Die höchste Stufe. Der getrocknete Anstrich färbt nicht ab. |
Scheuerbeständig und besonders strapazierfähig. Für stärker beanspruchte Räume wie Kinderzimmer, Flur und Küche. |
Umfasst Farben, die als waschbeständig gelten. Für normal beanspruchte Räume, z.B. Wohnzimmer. |
Tapeten
Kaum etwas beeinflusst die Raumwirkung mehr als die Wandgestaltung. Tapeten bieten hier mit Abstand die größte Gestaltungsvielfalt – und sie feiern ihr Comeback. Die Ausführungen reichen von klassischen Raufasertapeten über farbige Vliestapeten bis hin zu Tapeten mit floralen Mustern. Der Wandschmuck punktet neben den optischen Aspekten mit weiteren Vorteilen: Tapeten schützen Wände vor der Abnutzung und tragen im Optimalfall zu einem gesunden Raumklima bei.
Tapete und Farbe kombinieren
Die Kombination aus Tapetenstruktur und Farbe bietet unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. Je nach Farbanstrich werden die Strukturen betont und erhalten somit eine unterschiedliche Intensität. Der eigenen Fantasie und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Raufasertapeten
Die bekannten Tapeten aus Papier und Holzfasern faszinieren durch ihre vielseitige Wandelbarkeit. Raufasertapeten bringen Struktur an die Wände und können nach Belieben mehrfach gestrichen werden. Vor allem junge Menschen und Familien schwören auf die wirtschaftliche und strapazierfähige Grundlage schöner Wandgestaltungen. Ob klassische Raufaser oder moderne Vlies-Raufaser, die bequem in Wandklebetechnik zu verarbeiten ist, – beide Qualitäten laden zum Experimentieren ein. Daneben sind Raufasertapeten auch noch umweltfreundlich, wohngesund, atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend. Durch den Verzicht auf PVC und Weichmacher ist der Klassiker auch besonders gut für Allergiker geeignet.
Vliesfasertapeten mit Struktur
Vliesfasertapeten mit Struktur
Extra tiefe Prägungen verleihen der Wand einen besonders charaktervollen, ausdrucksstarken und variantenreichen Look und sind in vielfältigen, zeitlosen Oberflächen erhältlich. Die Strukturen lassen sich sehr gut mit neutraleren Designs kombinieren und eignen sich auch hervorragend, um einzelne Wandabschnitte besonders hervorzuheben. Die Tapeten sind extrem strapazierfähig, reißfest und überbrücken Risse selbst dann, wenn sie erst nach dem Tapezieren auftreten. Zudem sind sie diffusionsoffen und feuchtigkeitsregulierend, was das Wohnklima verbessert.
Vliestapeten
Vliestapeten erleichtern die Arbeiten an der Wand erheblich und erzielen Ergebnisse, von denen frühere Heimwerkergenerationen nur träumen konnten. Anders als herkömmliche Papier- oder Raufasertapeten werden Vliestapeten in der Wandklebetechnik verarbeitet und einfach trocken ins Kleisterbett gelegt.
Die Tapeten bieten höchste Formstabilität, sehr gutes Nahtverhalten und dazu ein riesiges Farbangebot in Form bereits kolorierter Unis. Ihr unverwechselbares Licht- und Schattenspiel erzeugt eine angenehme Atmosphäre im Raum. Glattvliestapeten sorgen für einen ebenmäßigen „Glatte-Wand-Effekt“ und sind zudem – im Gegensatz zu Glasfasertapeten – schimmelresistent, hautsympathisch, atmungsaktiv und trocken von der Wand abziehbar.
Vliestapeten verarbeiten
Ein großer Vorteil von Vliestapeten ist die trockene Verarbeitung. Wo man bei Papier- oder Raufasertapeten die ganze Tapetenbahn auf einem Tapeziertisch einkleistern muss, wird bei der Vliestapete nur die Wand gekleistert und die trockene Tapete an der Wand angebracht. Das Tapezieren ist somit leichter und der Reinigungsaufwand viel geringer.
Wand einkleistern
Wand einkleistern
Tapetenkleber anrühren und den Bereich für die erste Tapetenbahn, mit etwas Überstand an der grundierten Wand, einkleistern.
Tapete anlegen
Tapete anlegen
Die zugeschnittene Bahn oben an der Wand anlegen und stückweise nach unten abrollen.
Tapete fixieren
Tapete fixieren
Die Tapetenbahn von der Decke aus mit der Tapezierbürste andrücken und glatt streichen. Optional kann auch ein Tapetenroller verwendet werden.
Überstände entfernen
Überstände entfernen
Der Überstand wird anschließend mit einem Tapezierspachtel und einem Cuttermesser abgetrennt. Alle weiteren Bahnen folgen in gleicher Vorgehensweise.
Ergebnis bewundern
Ergebnis bewundern
Nach der Trocknungszeit kann das Ergebnis bewundert werden. Jetzt ist es auch möglich, Regale und Bilder anzubringen.
Holz-Paneele & Verblendsysteme
Holz-Paneele
Wertanlage Innenwände? Gar kein so abwegiger Gedanke. Noch nie gab es feinste Wandverkleidungen in so vielen interessanten Dekoren und Formaten: Paneele sind die aktuellen Design-Stars an Wänden und Decken. Es gibt sie passend zu den unterschiedlichsten Einrichtungsstilen – von Klassik bis Avantgarde – für alle Räume. Trauen Sie sich ruhig, mehr als nur eine „Schauwand“ für die Holzpaneele vorzusehen. Paneele schaffen ein Rundum-Wohlgefühl und lassen den Wert Ihrer Immobilie sichtlich steigen. Sie besitzen an den Längsseiten Steckprofile, mit denen sie verbunden werden. Das erleichtert die Anbringung und gibt die Fugenbreite vor. Die Paneele werden nicht direkt an einer aus Dachlatten bestehenden Unterkonstruktion verschraubt, sondern mit Profilbrettkrallen zu einer geschlossenen Wandfläche verbunden.
Gehackte Oberflächen in Altholzoptik
Gehackte Oberflächen in Altholzoptik
Das Prinzip der gehackten Bearbeitung wendeten Zimmerer schon vor Jahrtausenden an, um Balken zu behauen. Moderne Paneele übertragen diesen Look in dezente, naturnahe und warme Oberflächen, deren trendige Grau- und Brauntöne begeistern. Verdeckte Befestigungen erzeugen den Eindruck einer absolut hochwertigen handwerklichen Arbeit.
Wanddesign im Vintage-Look
Über Paneele dieser Art spricht man garantiert: Sie bestehen aus hochwertigen Hölzern wie Fichte und sind unter anderem mit Schriftzügen alter Whiskeyfässer und Weinkisten bedruckt. Ein Wanddesign im Vintagelook bildet einen tollen Kontrastpunkt in modernen Küchen und erhöht den Gemütlichkeitsfaktor in Wohnräumen.
Thermobehandeltes Vollholz
Thermisch behandelte Vollholzprofile aus nordischer Fichte halten ein Leben lang. Die Thermobehandlung schenkt dem Holz einen dunkleren Farbton, welcher den Charme der Naturbelassenheit zusätzlich unterstreicht. Die strukturierte Oberfläche der Profile bringt die gewachsenen Äste besonders zur Geltung und verleiht dem Raum ein einzigartiges Ambiente.
Holz in überraschenden Facetten
Holz in überraschenden Facetten
Mit einem neuen Farbton-System, bei dem immer zwei unterschiedliche Farbtöne gemixt werden, lassen sich extravagante Akzente in den Raum zaubern. Das Farbspiel betont die natürliche Holzstruktur und wirkt je nach Farbtonkombination harmonisch oder lebendigkontrastreich.
Karbonisiertes Holz
Karbonisiertes Holz
Karbonisiertes Holz ist das Ergebnis einer alten japanischen Technik der Holzveredelung, bei der die Oberfläche kontrolliert verbrannt wird, um einzigartige Strukturbilder zu erzeugen. Die heutige Technik versiegelt die Design-Oberfläche mit einem Speziallack, um Abfärbungen zu vermeiden. Am Ende entstehen faszinierende Hingucker für Design-Liebhaber.
Verblendersysteme
Kaum einer kann dem Zauber echter Natursteine widerstehen. In Gebäuden zu wohnen, die mit Naturstein gestaltet sind, wäre für viele ein Traum ist meist jedoch finanziell unerschwinglich. Eine gute Alternative bieten Verblendsysteme, die die Optik und Haptik von Natursteinen auf natürliche Weise imitieren.
Verschiedene Hersteller schaffen eine geniale Natursteinoptik aus durch und durch natürlichem Bims-Leichtbeton. Dabei kann aus einem breiten Spektrum von Steinbildern gewählt werden, bei denen Sie nicht auf Herkunft, Transport, Verarbeitungstechniken oder Preis achten müssen. Die Dekore lassen sich auf der vorbereiteten Wand genauso einfach wie Fliesen oder keramische Platten montieren. Mit abgestimmten Grundierungen, Klebemörtel, Fugenmassen und Imprägnierungen schaffen Sie beeindruckende Oberflächen.